Los: 390

Muttergottes mit Kind , Österreich um 1500

Holz, übergangene Farbfassung, rückseitig summarisch gearbeitet. H. 94 cm. Best., rest., erg. Die bekrönte Muttergottes hält in ihrer rechten Hand einen Apfel, auf ihrem linken Arm trägt sie das Jesuskind, das den Betrachter anblickt. Mit einer blütenförmigen Zierschließe wird ihr Mantel oberhalb ihres eng gegürteten Mieders zusammengehalten. Eine weich gerundete Schüsselfalte bildet sich aus den Mantelstoffbahnen, die von ihrem rechten Arm ausgehen und unter dem Jesuskind durch die nicht sichtbare linke Hand gerafft werden.


Der Apfel steht sinnbildlich für Eva und weist darüber hinaus auf die thematisierte Gegenüberstellung von Maria und Eva, Maria gilt als die “neue Eva”. Eva hat durch den Apfel die Erbsünde über die Menschheit gebracht.
Der Apfel bedeutet hier die Frucht des Paradiesbaumes, des Baumes der Erkenntnis.
In der Genesis wird das lateinische Wort “malum” für eine große Baumfrucht verwendet, bedeutet aber auch “das Böse”. Durch die Geburt ihres Sohnes hat Maria für die Menschheit wieder den Weg ins Paradies vorbereitet und überwindet damit die Erbsünde. Dementsprechend gilt Jesus als der “neue Adam”. Der Apfel wandelt sich jetzt zum Symbol der Gnade und des Lebens.

Erworben im Kunstauktionshaus Hugo Ruef München, 1968. Westdeutsche Privatsammlung

Limitpreis: 4.500 €

580 - Frühjahrsauktion 2025
20. April 2025 um 10:00