Los: 478
Pietà, Bayern, um 1520.
Holz, übergangene Farbfassung. Best., rest., erg. 53 x 48 cm (ohne Sockel), Sockel (später) 4 x 52 x 30 cm.
Diese Pieta zeigt eine Mutter, die ihren Sohn im Tod loslässt. Es ist der Moment, in dem er ihr vom Schoß rutscht. Sie hält ihn nicht fest, selbst eine Mutter muss im Tod ihr Kind loslassen können.
Die theologische Deutung ist die, dass Maria den Leib Jesu fallen lässt auf den Altar, wo er als Sakrament gegenwärtig bleibt. Sie gibt den irdischen Jesus auf, damit der eucharistische in allen Kirchen der Welt gegenwärtig sein kann.
Der Leichnam Jesu, der am Boden liegt, erinnert außerdem zum einen an das Jesuskind in der Geburtsgrotte, zum anderen wiederum an die Hostie, die nach der Wandlung nicht auf der Patene, sondern auf dem Altar liegt. Franziskus, der die Wundmale trug, wollte übrigens nicht im Bett, sondern auf dem Boden liegend, sterben.…
Süddeutsche Privatsammlung.
Zuschlag: 4.000 €
20. Juli 2024 um 10:00
Literatur:
Mit einem Gutachen (in Kopie) von Anton Kühling, Augsburg 1980.