Los: 736

Muttergottes (Schöne Madonna) mit Kind, Salzburg um 1420

Holz, übergangene Farbfassung, best., rest. H. 68 cm.
Originale Fassung, gefestigt und stellenweise restauriert. Spannungsrisse an beiden Knien der Maria bzw. den Beinen Christi. Ein Händchen restauriert, Finger fehlen.


Dreiviertelplastisch aus Lindenholz geschnitzte und farbig gefasste Skulptur der gekrönten Madonna. Die heilige Jungfrau, sitzend dargestellt, hält auf dem Schoß das sich drehende Christuskind. In der rechten Hand hält sie vor der Brust einen roten Apfel, der für die Ursünde steht und die Notwendigkeit der Erlösung symbolisiert. Aus dem ideal proportionierten Gesicht entspringt ein eindrucksvoller, etwas betrübter Blick. 


Stilistisch gehört diese Madonna zum Typus der Schönen Madonnen. Ausgehend von der Initiative Kaiser Karl IV. (Prag 1316 - 1378).
Der neue Stil wurde in Böhmen am und im Umkreis des Hofes gebildet. Kaiser Karl setzte sich für eine verfeinerte französische Hofkunst ein und seinem Kunstgeschmack ist es zu verdanken, dass ein Peter Parler maßgeblich am Bau des Prager Veitsdom beteiligt war.


Peter Parler und seinen Familienangehörigen ist es gelungen den neuen Stil der "Schönen Madonnen" zu etablieren. Das bekannteste und berühmteste Werk des Peter Parler ist die Torner Madonna zu Torun (Polen), welche im zweiten Weltkrieg gestohlen wurde und bis heute als verschollen gilt.

Süddeutsche Privatsammlung

Limitpreis: 8.500 €

Unverkauftes Objekt

577 - Frühjahrsauktion 2024
13. April 2024 um 10:00