Los: 370

Sabattini, Lino

Lino Sabattini

6 versilberte Zuckerlöffel in einer Schatulle aus Birnbaumholz, mit verschiebbarem Deckel. L. 12,5 cm. Schatulle 4 x 17,5 x 17,5 cm. Unikat.


Die Schatulle ist ein Werk des Designers Eugen Gerl (1951 Amberg - lebt und arbeitet in Landshut)


Lino Sabattini wurde als Autodidakt zur wichtigsten Ikone des italienischen Silber- und Metallwarendesigns. Seine stets fließenden Formen und sein feines Gespür für den Umgang mit Werkstoffen machten den italienischen Designer und Silberschmied weltberühmt.
Lino Sabattini entstammte bescheidenen Verhältnissen; seine Eltern waren einfache, hart arbeitende Leute. Als Kind war Sabattini Einzelgänger, der sich am liebsten in der Natur aufhielt. Unter den dunklen Wolken des Zweiten Weltkriegs begann er eine Ausbildung in einem Messingwarengeschäft, verdiente seinen Lebensunterhalt und erlernte die geheimen Techniken des Metallhandwerks.
Dort fiel ihm eine Ausgabe der von Gio Ponti begründeten Zeitschrift "Domus" - ein Architekturmagazin - in die Hände und sie wurde fortan zu seiner persönlichen Bibel, die er studierte und die ihn prägte.
Es entstand ihn in dem Wunsch, selbst Teil dieser schöpferischen Prozesse zu werden und seine innovativen Ideen endlich der Öffentlichkeit vorzustellen.
Auf einer seiner Wanderungen am Comer See traf er in einem alten verlassenen Haus auf den von den Nationalsozialisten vertriebenen und geflüchteten Keramikkünstler Roland Hettner, (1905-1978) der ihm freudig seine Kunst vermittelte und zu neuen künstlerischen Arbeiten ermutigte.
1955 zog Sabattini nach Mailand und richtete sich in einem Keller eine kleine Werkstatt ein. In Mailand kam er mit jungen Architekturstudenten in Kontakt, die bei seinem großen Vorbild Gio Ponti (1891-1979) studierten.
Sie berichteten ihrem Lehrer von dem "entdeckten" jungen Talent und eines Tages tauchte Ponti plötzlich selbst in Sabattinis Werkstatt auf, begutachtete einige seiner Werkstücke und gab ihm den Auftrag zu einer neuen Arbeit.
In nur drei Tagen führte Sabattini diesen Auftrag aus und der begeisterte Ponti nahm sich seiner an und es begann eine langjährige Freundschaft.
Für Sabattini bedeutete das die ersehnte Etablierung als anerkannter Designer.
Er schuf ein umfangreiches Werk, dass sich durch eine große Vielfalt und ein ausgeprägtes Formenbewusstsein auszeichnete. Der französische Hersteller von Silberbesteck Christofle machte Sabattini zum künstlerischen Leiter, außerdem entwarf er Keramikwaren für Rosenthal und eröffnete schließlich in Brengnano sein eigenes Geschäft.
Eines seiner bekanntesten Werke gilt das Teeservice Como, das er 1956 kreierte.
Lino Sabattini gewann viele Preise und Auszeichnungen.
Sein Werk ist im Museum of Modern Art in New York, als auch im Victoria and Albert Museum in London.

Limitpreis: 550 €

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574 - Sommerauktion 2023
24. Juni 2023 um 10:00