Los: 165
Feldbauer, Max
"Schloss Schleißheim", um 1905. Öl/Lw. 38 x 58 cm. Rechts unten in typischer Weise Monogr. "F". Min. rest. Rücks. am Keilrahmen bez.
"Im Schlosspark von Schloss Schleißheim", um 1905. Öl/Lwd. 38 x 58 cm. Rechts unten monogr. "F". Min. rest.
Prachtvolle Darstellung der barocken Parkanlage von Schloss Schleißheim. Der Blick folgt langgestreckten Parterres mit üppig bepflanzten Broderiebeeten; schachfigurenartig gesetzt sind wuchtige Säulenstatuen, die auch heute noch erhalten sind. Leuchtendes Herbstlaub aus alten Baumgruppen dient als Rahmengebung und kontrastiert mit kraftvollem Himmelblau. Insbesondere im Farbspektrum der beständig leuchtenden Blumenrabatten und der Gestaltung der scheinbar nur aus Farbtönen und Lichteinfall aufgebauten Säulenstatuen – zusätzlich variiert durch den bereits eingetretenen Nachmittagsschatten – zeigt sich die außergewöhnliche Sensibilität des Künstlers für Farbe und Licht, ohne dabei die Formgebung zu vernachlässigen.
Max Feldbauer wurde 1869 in Neumarkt in der Oberpfalz geboren.
Nach dem Tod seines Vaters und dem frühen Tod seiner beiden Geschwister zog seine Mutter mit ihm nach München.
Malausbildung an der Kunstgewerbeschule, danach private Malschule des Ungarn Simon Hollósy mit Kontakten zur Malerkolonie in Nagybanya. Es folgte die Akademie der Bildenden Künste in München bei Otto Seitz, Paul Hoecker und Johann-Caspar Herterich. 1899 Heirat mit der Malerin Elise Eigner aus Fronberg bei Schwandorf.
Feldbauer begegnete Stuck, Lenbach, Trübner und Defregger, wurde Mitbegründer der Künstlergruppe "Die Scholle" und wirkte mit an der Zeitschrift "Die Jugend". 1908 trat er in die Künstlergruppe "Münchner Secession" ein; mit Albert Weisgerber begründete er 1913 die "Münchner Neue Secession". Von 1901 bis 1915 war er Lehrer an der Damenakademie des Münchner Künstlerinnenvereins, danach leitete er in Mitterndorf bei Dachau eine private Malschule und ließ sich auch dort nieder. Auf dem "Giglberg" gewohnte er eine repräsentative Villa mit fantastischer Sicht über das weite Dachauer Moos.
Zahlreiche Ausstellungen, u.a. im Glaspalast München, Kunsthandlung Brakl, München u.a.m.
1916 folgten Berufungen an die Kunstgewerbeschule Dresden und 1918 an die Akademie für Bildende Künste in Dresden. 1928 wurde er deren Präsident.
Nach der Machtübernahme von Adolf Hitler 1933 Ausstellungsverbot. Später ging Feldbauer wieder zurück nach München; viele seiner eingelagerten Werke wurden 1944 kriegsbedingt vernichtet. Zuletzt lebte Feldbauer auf dem Gut Münchshöfen in der Gemeinde Oberschneiding im Landkreis Straubing-Bogen, wo er 1948 verstarb.
Sein Malerkollege Adolf Schinnerer charakterisierte ihn 1929 in den "Münchner Neuesten Nachrichten": "Bayerisch sieht er aus; er kommt auf der Straße steil wie ein Turm daher. Er ist bayerisch grob, sehr grob und deshalb nicht wenig gefürchtet von denen, die ihm verquer in den Weg kommen.
Süddeutsche Privatsammlung.
Limitpreis: 2.300 €
Unverkauftes Objekt
11. Dezember 2021 um 10:00
Literatur:
Ausgewählte Werke des Künstlers finden sich u.a. in der Gemäldegalerie Dachau, im Lenbachhaus München,