Los: 488

Anna selbdritt

Würzburg, um 1520. Lindenholz, rückseitig gehöhlt, übergangene Farbfassung, mit Resten von Originalfassung. Die hl. Mutter Anna mit Maria und dem Christusknaben wird stehend dargestellt in der für die Gotik typischen S-förmig geschwungenen Körperhaltung.
"Der übergelegte goldene Mantel kräuselt sich über dem Schoß und fällt straff schutzartig über die Knie, wobei der Wechsel von hohen Stegen und tiefen Aushöhlungen des Faltenensembles einer gewissen Großheit nicht entbehrt. Von besonderer Feinheit ist die Art wie das goldbortierte Kopftuch hochhaubenhaft um das Gesicht drapiert ist, was die liebliche Schönheit des Gesichtes außerordentlich hebt. (...) Der Meister ist ein Würzburger, hat die Schulung Tilman Riemenschneiders (...). Die Figur ist ein Museumsstück". Auszug aus dem Gutachten.
Drei Finger fehlen beim Jesuskind. Rest., erg. H. 98,5 cm

Privatsammlung München

Zuschlag: 7.000 €

566 - Sommerauktion 2021
24. Juli 2021 um 10:00

Literatur:

Expertise des Kunsthistorikers Dr. Joh. Joseph Morper (1899-1980), vom 17. 07. 1971