Los: 467
Koenig, Fritz
Kugelkaryatide. Lithografie mit Wasserfarbe gehöht. 42,5 x 29,5 cm. Aufl. 12/20. Monogr., dat. 67.
Fritz Koenig (1924-2017) gehört zu den bedeutendsten Bildhauern des 20. Jahrhunderts. Schon zu Lebzeiten erhielt er sein eigenes Museum, das unterhalb der Burg Trausnitz in Landshut für einen Großteil seiner Werke und seine Sammlung eingerichtet wurde.
Auf dem berühmten "Ganslberg", hoch über Altdorf, schuf er sich ab 1961 inmitten der Natur Niederbayerns einen einzigartigen Standort für seine künstlerische Entfaltung. So war ihm dieses einmalige Ensemble zugleich Arbeits- und Wohnstätte, umgeben von Araberpferden, und einer Menagerie von Tieren.
Sein Hauptwerk, die Kugelkaryatide (The Sphere), die 1970 auf der Austin Tobin Plaza zwischen den Türmen des World Trade Centers in New York aufgestellt wurde, überstand die Terroranschläge vom 11. September 2001 "schwerverletzt" und steht heute im Liberty Park (Ground Zero) als Mahnmal.
Koenig hatte die info@domresidenz.dedamals monumentalste Bronze geschaffen, für die auf dem Ganslberg eigens ein Atelier gebaut wurde.
Henry Moore sollte eigentlich eine Skulptur für das World Trade Center anfertigen.
Nachdem dessen Architekt Minoru Yamasaki allerdings in der Staempfli Gallery in New York die Arbeiten von Fritz Koenig gesehen hatte, beauftragte die Port Authority of New York and New Jersey, den deutschen Bildhauer.
Von 1967 bis 1971 wurde die Kugelkaryatide auf dem Ganslberg Koenig gebaut. In Bremen wurde sie endmontiert und wog als größte Bronzeplastik der Neuzeit über zwei Tonnen. Sie war 7,60 m hoch und hatte einen Durchmesser von 4,60 m.
Innerhalb von 24 Stunden drehte sie sich einmal um ihre Achse und krönte die Brunnenanlage "Plaza Fountain " zwischen den Türmen der WTC-Anlage.
Die New Yorker nannten sie "The Sphere".
Der Journalist Gerhard Beckmann schrieb einst in DIE WELT: „Kein Bildhauer seiner Generation hat den Halt von Paaren gerade im Fallen, hat das Gedenken des Lebens im Tod so gültig gefasst wie er, so abstrahiert und doch zugleich so human“.
Süddeutsche Privatsammlung.
Zuschlag: 800 €
20. Juli 2019 um 10:00