Los: 277

Helbig, Walter

Walter Helbig

Schreitender Christus 1919. Öl/Lw. 88,4 x 66,2 cm. Rechts unten sign. und dat.
Verso auf dem Keilrahmen nochmals sign., dat., betiteltt und mit einem weiteren Gemälde übermalt. Studium an der Dresdner Kunstakademie bei Carl Bantzer und Otto Gussmann. Frühe Kontakte zu Otto Müller wie weiteren „Brücke“-Künstlern. 1909 Gründungsmitglied der „Neuen Session, Berlin“. Ab 1911 Wohnsitz in der Schweiz, zunächst in Luzern, später in Zürich. Gründung der avantgardistischen Gruppe „Moderner Bund“ u.a. mit Hans Arp, 1912 gemeinsame Ausstellung mit den Künstlern des „Blauen Reiter“ im Kunsthaus Zürich. Ab 1916 Mitwirken in der Züricher Dada-Bewegung, Kontakte insbesondere zu Hans Richter und Hans Arp. Als Reflexion auf die Schrecken des 1.Weltkriegs und gestützt auf frühere Erfahrungen mit frühchristlicher und Trecento-Malerei entsteht ein eigenständiger Werkzyklus mit religiös-mystischen Inhalten, die der Künstler in einen transzendenten überirdischen Kontext stellt. Ab 1924 wohnhaft in Ascona, Gründung der Künstlergruppe „Der Große Bär“, u.a. mit Marianne von Werefkin. Intensive Ausstellungstätigkeit, Beschlagnahme von Arbeiten während des Nationalsozialismus. Im Spätwerk auch Beschäftigung mit abstrakten Darstellungen.


Ausstellungen u.a. bei Hans Goltz München, Der Sturm Berlin, Galerie Commeter Hamburg Kunsthaus Zürich, Kunstsalon Wolfsberg Zürich, Kunsthalle Bern, Galerie I.B. Neumann Berlin.


Viola M. Radlach-Pries schreibt zu dem hier vorliegenden Gemälde „Der schreitende Christus“ von Walter Helbig: „Helbig erfasst die hoheitsvolle Gestalt mit angedeutetem majestätischen Gestus in dynamischer Bewegung, die sich im grob skizzierten Gewand fortzusetzen scheint. Die Lichtaura und die leichte Schrägstellung betonen überdies ihre besondere Präsenz und heben sie von den Umstehenden ab.“ Expressive Arbeit aus einer der stärksten Schaffensphasen Helbigs, die insbesondere durch ihren bewegten Duktus und Farbauftrag mit hoher Strahlkraft herausragt. Einzelabbildung des vorliegenden Gemäldes im Katalog Viola M Radlach-Pries, Walter Helbig, Pinacotheca comunale, Casa Rusca, Locarno 1993 (403 S.) auf S. 40, Abb. 53.

Westdeutsche Privatsammlung

Limitpreis: 18.000 €

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08. Dezember 2018 um 10:00