Der Mond spielt im magischen und bildhaft-religiösen Symbol-Denken der meisten Völker eine bedeutende Rolle.
Entscheidend ist dabei vor allem, dass er wegen seiner ständig wechselnden Gestalt scheinbar „lebt“, mit verschiedenen Lebensrhythmen auf der Erde in offensichtlicher Verbindung steht und zu einem wichtigen Anhaltspunkt in der Zeitmessung wurde.
Im Alten Orient spielte er daher oft eine bedeutsamere Rolle als die Sonne. Bei vielen Völkern wurde er als Gott, oder meist als Göttin verehrt z.B. bei den Griechen als Selene, bei den Römern als Luna (launisch) wegen seines „Vergehens“ und „Wachsens“ und seiner Einflüsse auf die Erde. Mit dem weiblichen Organismus steht er seit jeher in engem Zusammenhang, mit der weiblichen Fruchtbarkeit, mit dem Regen, mit dem Feuchten sowie allgemein mit jedem Werden und Vergehen.
Die Keltische Pferdegöttin „Epona“ wird häufig auf einem weißen Pferd reitend dargestellt und ist sowohl Pferdegöttin als auch. Mondgöttin, was durch die weiße Farbe ihres Reitpferdes auch deutlich gemacht werden soll. In den Mondanhängern als Talisman soll ihre mondgöttliche Hilfe und Kraft auf die damit geschmückten Pferde herbeigerufen werden.
Als Klapperblech diente unter mehreren Amuletten und Talismanen solch ein Mondanhänger sowohl der Herbeirufung der positiven Kräfte des Mondes, bzw. der Mondgottheit, als auch als helfend und beschützender Abwehrzauber durch das laute Klappern gegen dunkle Mächte und Dämonen.
In dieser Form wurden und werden diese kleinen Kostbarkeiten seit der Bronzezeit bis heute als Zug- und Reittieramulett getragen.
Auch die Frauen unserer Vorfahren, besonders der Kelten, trugen umfangreiche Klapperbleche mit derselben magischen Bestimmung am Gürtel – der Charivari – Anhänger unserer Tage zeugt von dieser langen Tradition.
Jakob Wünsch – Mythenforscher Deggendorf