Schätze von Weltrang halten Einzug in Landshut
OB Putz: Ein Gewinn für die Innenstadt – stolz auf Ansiedlung des Traditionsunternehmens „Ruef“
Eines der ältesten Häuser Landshuts beherbergt seit Kurzem eines der ältesten Kunst- und Auktionshäuser Deutschlands: Das pittoreske Anwesen am Dreifaltigkeitsplatz 175 am Fuße der Burg Trausnitz stand dort bereits vor der Landshuter Hochzeit im Jahre 1475 und diente über die Jahrhunderte hinweg schon so manch prominentem Bewohner als Refugium – seit Juni nun residiert in den über 400 Quadratmeter großen Räumlichkeiten des 13. Jahrhunderts das international renommierte Traditionsunternehmen Ruef, deren Münchener Wurzeln bis ins Jahr 1844 reichen. Dass das familiengeführte Unternehmen, deren Expertise und Exponate Kunstsammler aus aller Welt anzieht, die Stadt Landshut als neuen Sitz gewählt hat, freut Oberbürgermeister Alexander Putz ganz besonders, wie er beim jüngsten Treffen mit dem Inhaber Andreas Ruef und seinem Geschäftspartner Axel Schlapka sagte.
Ob die legendäre Versteigerung des Inventars von Schloss Höhenried am Starnberger See mit dem kostbaren Nachlass der schillernden deutsch- amerikanischen Millionärin Wilhelmina Busch-Woods 1955 oder dem lange verloren geglaubten Selbstporträts der jüdischen Malerin Lotte Laserstein von 1927, das mit mehr als 100.000 Euro am Auktionspult gewürdigt wurde: Viele bedeutende Werke und einzigartige Sammlungen sind über das Ruef‘sche Versteigerungspult gegangen – die Liste ließe sich noch beliebig lang erweitern. Seit 1844 wird in der fünften Generation hochwertige Kunst ersteigert und verkauft, beispielsweise aus Privatsammlungen, Nachlässen und Haushaltsauflösungen – vom Mittelalter bis zur Moderne. Das breite Spektrum umfasst unter anderem Möbel, Gemälde, Moderne Kunst nach 1945, Glas, Silber, Porzellane, Kunsthandwerk, Asiatika, Skulpturen, Designobjekte, Schmuck, Uhren, Sammlerteppiche und vieles mehr. Der Anspruch des Hauses, deren treue Kunden besonders den persönlichen und vertrauensvollen Umgang schätzen: Wertbeständige Kunst anzubieten und dabei für den Einlieferer überdurchschnittliche Erlöse zu erzielen.
Geleitet werden die Unternehmensgeschicke vom Kunst- und Antiquitätenexperten Andreas Ruef. Er gilt als wahrer Meister auf seinem Gebiet, auf dessen Expertise weltweit zurückgegriffenen wird. Gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Axel Schlapka, Fachautor einiger Kunstbücher und einer der bekanntesten Biedermeier- Spezialisten, öffneten sie kürzlich die geschichtsträchtigen Pforten ihres neu gegründeten Auktionshauses nahe des Eingangstores zur Stadt. Auf beiden Etagen werden nun mehrmals jährlich Kunstauktionen sowie Verkaufs- und Kunstausstellungen mit internationalem Publikum stattfinden. „Die Ansiedlung des Münchener Traditionsunternehmens ist eine große Bereicherung für Landshut und ein Gewinn für die Innenstadt“, sagte Oberbürgermeister Alexander Putz beim Besuch des Auktionshauses.
Weshalb sich Ruef und Schlapka für Landshut entschieden: Unter anderem die Schönheit der Stadt, private Erinnerungen und die freistehende Immobilie, die mit ihren großzügigen Räumen und ihren Spitzbogengewölben aus dem frühen Mittelalter einen mehr als passenden Rahmen für ein Kunst- und Auktionshaus biete, seien für die Umsiedlung ausschlaggebend gewesen. „Ich mochte Landshut schon immer“, ergänzte Ruef. Seine Familie pflegte eine enge Freundschaft zu Landshuter Künstlern, wie dem bekannten Maler und Goldschmied Hugo Högner oder dem Weltkünstler Fritz Koenig, sodass sich damals oft die Gelegenheit für einen Besuch geboten habe. Auch sein Geschäftspartner Axel Schlapka, der zuvor 15 Jahre in München lebte, verliebte sich gleich bei seinem ersten Besuch und der Besichtigung des Gebäudes in Landshut: „Es ist eine wunderbare Stadt“, schwärmte er: Seiner festen Überzeugung nach sei sie es wert, zum Weltkulturerbe erklärt zu werden. Bei einem Rundgang durch die großzügigen Räumlichkeiten, in denen alte und moderne Kunst präsentiert wird, zeigte sich Oberbürgermeister Alexander Putz beeindruckt von den vielen Raritäten. „Es macht mir eine Freude, jeden Tag hier aufzusperren“, sagte Ruef mit Blick aus dem Fenster und der „herrlichen Aussicht auf die Martinskirche“. Zu ihrem neuen geschichtsreichen Refugium, das einst den Landshuter Herzögen als Ochsenschlächterei diente und später als Branntweinbrennerei fungierte, beglückwünschten sie auch viele ihrer internationalen Kunden, wie zuletzt ein Kunstsammler aus Russland: Dieser fahre eigenen Aussagen zufolge lieber nach Landshut als nach München. Eine entscheidende Rolle spiele da sicherlich auch die Nähe Landshuts zum Flughafen, wie Ruef und Schlapka anmerkten. Auf dem internationalen Kunstparkett werden sie am 22. September anlässlich ihrer 555. großen Herbstversteigerung wieder Auktionsakzente setzen. Mit über 500 Exponaten dürfen sich Jungsammler und Grandseigneurs der Szene wieder auf eine reiche Kunst-Ernte freuen. „Ruef“ wartet dabei wieder mit einem spannungsreichen Bogen alter und moderner Kunst sowie mit zahlreichen Höhepunkten aus den Sparten des klassischen Kunsthandwerkes und der Moderne der frühen Jahre auf: Angeboten werden unter anderem seltene Nymphenburger Porzellane; im Bereich des Kunsthandwerks kommt eine Reliefintarsie des berühmten Bildschnitzers Adam Eck aus Eger zum Aufruf, die Abteilung Ostasiatica wartet mit Exponaten aus der Edo-Periode auf und im Bereich der Volkskunst gibt es feine Klosterarbeiten, Kastenkrippen sowie reizvolle Bauernschränke und Kommoden; Militaria-Sammler kommen mit einer Auswahl an Orden und Beamtendegen ebenfalls nicht zu kurz. Eine Vorschau sowie ausführliche Informationen rund um die Auktion gibt es online unter www.kunstauktionen-ruef.de. Die Vorbesichtigung der Herbstauktion läuft – kundenorientiert – volle sechs Tage vom 14. bis 19. September, wochentags von 10 bis 18 Uhr, am Samstag und Sonntag von 10 bis 16 Uhr. Objekte werden noch bis 28. August entgegengenommen.
Über 500 Exponate können bei der 555. Herbstauktion mit internationalem Publikum am 22. September im neuen Kunst- und Auktionshaus Ruef am Dreifaltigkeitsplatz ersteigert werden. Das Foto zeigt Inhaber Andreas Ruef (links) mit Geschäftspartner Axel Schlapka (rechts) sowie Oberbürgermeister Alexander Putz vor einem reich bemalten, mit Reiterdarstellungen verzierten österreichischen Bauernschrank, Reiterkasten, aus dem 18. Jahrhundert.
Quelle: Stadt Landshut